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Copycat – Facebook verklagt StudiVZ

Wie die Financial Times am Freitag berichtete, hat Facebook gegen StudiVZ vor einem kalifornischen Gericht Klage eingereicht. Die Betreiber des US-amerikanischen SND Facebook werfen dem deutschen Pendant in der Anklageschrift vor, Aussehen, Hauptmerkmale und angebotene Dienste geklaut zu haben. Auf dem ersten Blick muss man zugegen, dass sich die Social Networking Portale StudiVZ und Facebook vornehmlich in der Farbgebung unterscheiden.

Facebook verklagt StudiVZ

Auch eine Auseindandersetzung von deutschen Gerichten ist nicht ausgeschlossen, meldete heise.de.

Nachdem die Deutschland-Offensive von Facebook eher gescheitert ist, versuchen sie wahrscheinlich jetzt härtere Bandagen anzusetzen. Das könnte sich uch zu Lasten deutscher Start-ups entwickeln, die sich oft auch an Konzepten aus Übersee orientieren.

Marcel Weiss (Netzwertig) meint:

Möglich, dass Facebook über diese Klage nun versucht, den Kaufpreis zu drücken und letztlich StudiVZ für eine geringere Summe zu übernehmen und so mit einem Schlag zum größten deutschen SocialNetwork-Anbieter zu werden.

Denn es ist schon erstaunlich, warum Sie gerade jetzt mit der Klage beginnen, wo schon seit 2006 von der Blogosphäre aufgedeckt wurde, dass verschiedene Facebook-Styles von StudiVZ einfach übernommen wurden.

„Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.“ Ich erinnere nur an die peinliche Abmahnwelle von StudiVZ bezüglich der Abkürzung „VZ“ im Web.

Ich bin wirklich mal gespannt, wie das ausgeht.

Update: (21.07.2008) StudiVZ weist Vorwürfe zurück

Dieser Beitrag hat 8 Kommentare

  1. Facebook hat lange Zeit den ausländischen Markt ignoriert und bis jetzt keine saubere Übersetzung hinbekommen. Erst dadurch konnte studiVZ so gut wachsen und ist nun zu einem harten Konkurenten geworden. Wer einmal in dem VZ Netzwerk angemeldet ist, wird kaum noch wechseln, ein neues Profil erstellen und wieder seine Freunde einladen. Ehrlich gesagt, wirken meinVZ und studiVZ für mich auch viel erwachsener als die verspielten Facebookseiten. Am Anfang fand ich die vielen Anwendungen noch interessant, mittlerweile nervt es, dass ich täglich zu FunWall, SexFriend, Tripadvisor usw. eingeladen werde. Die Profile meiner Freunde sehen teilweise aus wie im Kindergarten, mit blinkenden Bildchen, Flash, Videos und sonstigem Blödsinn. Dagegen ist bei VZ alles schön sauber und aufgeräumt.
    Ich hoffe nicht, dass es zu einer Fusion zwischen beiden Netzwerken kommt. Eher hoffe ich auf das OpenSocial Projekt, wo ich z.B. aus MySpace heraus mit meinen Freunden im VZ kommunizieren kann und umgedreht. DataPortability heißt das Zauberwort.
    Wir sehen ja auch bei Xing, dass eine Kopie erfolgreicher als das Original LinkedIn sein kann.

  2. Facebook hat sich die Deutschland-Offensive offenbar leichter vorgestellt und ging davon aus, dass sich die Mitglieder von alleine anmelden. Deshalb habe sie nur wenig Geld in Übersetzung und Marketing gesteckt. Mit den nervenden Applications gebe ich dir vollkommen recht, obwohl ich davon mittlerweile dank der Spam-Funktion verschont bleibt. Es kommt also auch darauf an, mit wem man verknüpft ist. An StudiVZ & Co. stört mich die Lieblosigkeit und mangelnde Kommunikationstools. Als ich einer Freundin kürzlich einen Link sendete, stellte ich fest das dieser vom System gebrochen wird und nicht mehr benutzbar ist. Damit ist für mich dieses SN schon unbrauchbar. An Facebook gefällt mir vor allem die Offenheit. Ich denke schon, dass sich da die deutschen SNS etwas abschauen können. Aber nicht den Quellcode! 😉

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